2024-04-19
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Streit um gigantisches Wasserstoffprojekt in Australien entbrannt

Die Pläne klangen ambitioniert, aber viel versprechend: Ein internationales Konsortium plante unter dem Namen 'Asian Renewable Energy Hub' ein Großprojekt für die Produktion von grünem Wasserstoff aus erneuerbaren Energien in Australien. Doch nun entzog die Regierung dem Projekt die Unterstützung.

Bilder: PixabayBilder: Pixabay

26.000 MW Wind- und Sonnenenergie sollten im Westen Australiens erzeugt werden, davon waren 3.000 MW für große Energieverbraucher in der Pilbara-Region bestimmt, zu denen unter anderem Minen und die nachgelagerte Mineralverarbeitung gehören. Der Großteil der Energie des Asian Renewable Energy Hub aber war vorgesehen für die Produktion von grünem Wasserstoff im großen Stil, sowohl für Australien selbst als auch für Übersee. Insbesondere Japan und Korea hatten Interesse signalisiert, in den kommenden Jahren sauberen Wasserstoff zu importieren, um ihre Wirtschaft zu dekarbonisieren und Energiesicherheit zu erhalten.

Sehr gute Wind- und Solarressourcen in der Region und die schiere Größe des Projekts sollten für wettbewerbsfähige Preise für erneuerbare Energie mit einem hohen Kapazitätsfaktor sorgen. Und die ersten Erfolge gaben dem Konsortium Recht. Bereits 2014 begann die Projektentwicklung mit einer Studie der gesamten Nordwestküste von Western Australia. Die lokale Regierung hatte von Anfang an das Potenzial des Projekts erkannt und im Juli 2018 mit dem Lead Agency-Status anerkannt. Im Oktober 2020 erhielt die erste 15.000-MW-Ausbaustufe die Umweltgenehmigung der Regierung von Western Australia. 2025 plante man mit der finalen Investitionsentscheidung, für 2027/28 mit den ersten Exporten des grünen Wasserstoffs.

Das Konsortium listet die Vorteile des Asian Renewable Energy Hubs im Video aus (Quelle: Asian Renewable Energy Hub)

Nun aber hat das Projekt einen herben Dämpfer erhalten. Dem voraus gegangen war zunächst eine Prüfung der Pläne durch ein Konsortium, bestehend aus InterContinental Energy, CWP Energy und Macquarie und eine darauf folgende Einreichung mit einigen Änderungen.

So sollte das Projekt ursprünglich Strom über Unterwasserkabel exportieren, wie ENB berichtet. Der neue Antrag sah stattdessen den Bau von Pipelines und anderer Infrastruktur vor. Darunter auch der Bau einer Entsalzungsanlage mit Ansaug- und Abflussleitungen sowie von Ammoniak-Pipelines und -Ladestationen 20 km vor der Küste, um dort Schiffe beladen zu können.

Zwar argumentierte das Konsortium, dass es nicht nur Milliarden Dollar für die lokale australische Wirtschaft bringen würde, sondern auch den Nachbarländern mit kohlenstofffreier Energie helfen und gleichzeitig 7.000 Vollzeitarbeitsplätze während des Baus und der 50-jährigen Betriebsdauer schaffen würde. Doch das reichte offenbar nicht aus, denn nun verweigerte Bundesumweltministerin Sussan Ley ihre Unterschrift unter das Projekt.

Der Grund dafür sind offenbar Umweltbedenken aufgrund der geänderten Pläne. Das Konsortium hatte der Regierung bislang noch keinen Umweltplan vorgelegt, sondern - wie üblich - lediglich einen Vorschlag skizziert. Ein Projekt dieser Größe und Art erhält laut lokalen Medien aber normalerweise zunächst in der Frühphase eine Genehmigung, um dann erst anschließend einen Umweltplan einzureichen. In diesem Fall intervenierte nun jedoch das Umweltministerium, dem die neue Pläne nicht zugesagt hatten. Zu groß die Änderungen mit Pipelines und Tankstellen auf dem Meer, die eine neue Gefahr für die Gewässer darstellten.

Nichtsdestotrotz hofft der Projektbetreiber aber weiterhin auf eine Umsetzung, wie er auf Anfrage von Golem.de erklärte: "Wir arbeiten jetzt daran, die Bedenken der Ministerin zu verstehen und werden weiter mit der Ministerin und ihrer Abteilung zusammenarbeiten, während wir an den detaillierten Design- und Ingenieuraspekten des Projekts arbeiten.“

Nach dem Veto der Ministerin muss Betreiber Intercontinental Energy nun eine Stellungnahme abgeben und dann einen neuen Antrag einreichen, in dem erklärt wird, wie die mit der Erschließung verbundenen Umweltrisiken zu minimieren sind.

Wie lange dieser Prozess dauert und ob die finale Investitionsentscheidung für 2025 zu halten sein wird, ist derzeit noch nicht abzusehen.

Autor:
Katrin Radtke
Email:
presse@windmesse.de
Keywords:
Australien, Western Australia, Wasserstoff, Wind, Solar, Konsortium, Regierung, Umweltplan, Plan, Umweltplan, Export, Japan, Korea
Windenergie Wiki:
MW



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