2024-04-18
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Banana Republics - die größten Fails der Woche

Die Angst vor der Energiewende treibt manchmal bunte Blüten! Bei einigen der News, die in den vergangenen Tagen Schlagzeilen machten, kommt man aus dem Kopfschütteln gar nicht mehr heraus.

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Fangen wir gleich mit dem größten – weil folgenreichsten – Fail an: So musste die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) jüngst zugeben, dass man seit fast 20 Jahren bei einer Studie zum Thema Infraschall Fehler gemacht hat. Und zwar bedeutende, denn der Infraschall von Windkraftanlagen ist tatsächlich um ganze 36 Dezibel schwächer, als die Behörde seit 2005 behauptete. Die falsche Bewertung diente jahrelang vor allem Windkraftgegnern als Argument gegen das Aufstellen von Anlagen.

Laut BGR betrug die Belastungen durch unhörbaren Infraschall 100 Dezibel – 64 Dezibel wäre allerdings der richtige Wert gewesen. Ein durchaus entscheidender Unterschied: So entsprechen 65 Dezibel etwa einem normalen Gespräch bei Zimmerlautstärke, 100 Dezibel jedoch der Lautstärke eines Zuges oder einer Discothek direkt vor einem Lautsprecher.

Nun musste sich also Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU), dessen Ministerium der BGR überstellt ist, für die fehlerhaften Berechnungen entschuldigen: „Es tut mir sehr leid, dass falsche Zahlen über einen langen Zeitraum im Raum standen“, so Altmaier laut Spiegel. Zwischen den Werten lägen „Welten“.

Allerdings stellt sich die Frage, ob es da mit einer lapidaren Entschuldigung getan sein kann, denn der Schaden, den die mangelnde Akzeptanz der Bevölkerung dem Ausbau der Windkraft in den letzten Jahren angetan hat, ist immens. Kaum ein Windparkprojekt kann heute noch ohne Gegenwind von Bürgerinitiativen geplant werden. Immer wieder ins Feld geführtes Argument: Der hohe Infraschall der Anlagen. Danke, Altmaier und Schwamm drüber!

Immerhin hat die Behörde Besserung gelobt: „Ein Korrigendum der bisherigen BGR-Publikation und eine Überarbeitung des zugehörigen Berichts sind auf den Weg gebracht. Ab Mai wird die BGR gemeinsam mit der PTB in einer Messkampagne aktuelle Felduntersuchungen zu Störsignalen von WEA vornehmen, um den Einfluss von Infraschall auf die BGR-Messanlagen vertieft zu untersuchen. Die Ergebnisse sollen auf Fachtagungen vorgestellt und diskutiert sowie in einem Peer Review-Fachjournal mit Open Access veröffentlicht werden. Zudem werden die Messdaten für alle Interessierten frei verfügbar sein.“

Dabei hatten verschiedene Experten schon jahrelang angemahnt, dass mit den Werten etwas nicht stimmen könne. So nannte es der Erlanger Physik-Professor Martin Hundhausen im Gespräch mit dem Bayerischen Rundfunk unverständlich, wie ein solch kapitaler Fehler mehr als ein Jahrzehnt lang unbemerkt bleiben konnte: „Ich kann es mir nicht erklären. Ich habe da draufgeguckt, und innerhalb von zwei Stunden wusste ich, das ist falsch.“ Man kann also durchaus den Eindruck gewinnen, dass die Behörde gar nicht zuhören wollte, denn schließlich wird dem Windkraftausbau auch durch das BMWi regelmäßig Steine in den Weg gelegt.

Einen Fail der anderen Art leistete sich kürzlich der ehemalige Wirtschaftsberater des Ex-US-Präsidenten Donald Trump, Larry Kudlow. Der von Joe Biden vorgeschlagene Green Deal für die USA, der unter anderem massive Investitionen in Klimaschutz vorsieht, kam bei Kudlow gar nicht gut an, sodass er in seiner Nachrichtensendung bei Fox News ein Horror-Szenario herauf beschwor: „Keine Burger mehr am 4. Juli, keine Steaks auf dem Grill. Macht euch bereit: Ihr könnt dann ein pflanzliches Bier zischen, Rosenkohl grillen und die US-Flagge schwenken.“ Da bleibt die Frage, was das Fehlen eines Reinheitsgebots für das Brauen von Bier in den USA schon für Blüten getrieben hat? Fleischloses Bier - geht ja garnicht!!!

Auch die Aussagen des US-Senators Dan Sullivan können durchaus in die Kategorie 'Fehlschlag' sortiert werden. Dass der Republikaner, der für Alaska im Senat sitzt, kein Freund von Joe Bidens Klimaplan ist, versteht sich von selbst. Seine Gegenvorschläge muten allerdings abenteuerlich an. So forderte er in einem Artikel für Roll Call:„Wir müssen unsere vorhandenen emissionsärmeren Ressourcen wie Erdgas im Inland weiter voll ausbauen und ins Ausland exportieren.“ Außerdem solle das Land Erdgas, erneuerbare Energien und Öl als „Brücke zu den Technologien nutzen, die eine sauberere Energiezukunft schaffen.“

Dass Erdgas nicht so besonders sauber ist, hat sich offenbar noch nicht bis Alaska herumgesprochen. Allerdings fiel Sullivan in der Vergangenheit bereits häufiger mit Aussagen auf, die den Klimawandel negieren. Wie The American Independent schreibt, behauptete er im Jahr 2014: „Alaska ist an vorderster Front, wenn es um Veränderungen unseres Klimas geht, und mit sieben Milliarden Menschen auf der Erde wird der Mensch einen Einfluss haben. Doch entgegen dem, was viele Klimawandel-Alarmisten uns glauben machen wollen, gibt es keinen allgemeinen Konsens darüber, die alleinige Ursache für die globalen Temperaturtrends zu bestimmen.“

Natürlich verwundert es nicht, wenn man sich anschaut, wer großzügig seinen Wahlkampf mit finanziert: die Öl- und Gasbranche. Ein Schelm, wer dabei Böses denkt...

Autor:
Katrin Radtke
Email:
presse@windmesse.de
Keywords:
Fail, Energiewende, Infraschall, Peter Altmaier, BGR, BMWi, Entschuldigung, pflanzliches Bier, Alaska, Erdgas, Öl, fossil, erneuerbare Energie, WIndkraftanlage
Windenergie Wiki:
WEA, Trump



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