2024-04-20
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WindEnergy Hamburg 2020 – ein Ausblick

Traditionell findet die Leitmesse der Windindustrie, die WindEnergy in Hamburg, im September statt. Doch das Coronavirus hat der Industrie in diesem Jahr einen Strich durch die Rechnung gemacht. Nach einigen Wochen der Ungewissheit wurde die Messe mittlerweile in den Dezember verlegt. Nun gibt es erste Infos zur Veranstaltung – und einen aktuellen Blick in die Branche selbst.

Die WindEnergy findet seit einigen Jahren in Hamburg statt. (Bild: Pixabay)Die WindEnergy findet seit einigen Jahren in Hamburg statt. (Bild: Pixabay)

Die WindEnergy 2020 wird anders sein – und das in vielerlei Hinsicht. Das war schon bei der Pressekonferenz zu merken, die in diesem Jahr erstmals ausschließlich virtuell stattfand. Bernd Aufderheide vom Veranstalter Hamburg Messe und Congress GmbH hatte sich nichtsdestotrotz eine Expertenrunde zusammengestellt, um gemeinsam einen Ausblick auf die Messe und die aktuelle Situation der Windbranche in Zeiten der Pandemie zu werfen.

Die Messe und Konferenz WindEnergy 2020 wird vom 1. bis zum 4. Dezember 2020 in Hamburg ausgerichtet, allerdings ist es in Zeiten von Corona notwendig, das Konzept grundlegend zu verändern. So wird in diesem Jahr erstmals in großem Umfang auf virtuelle Inhalte gesetzt. Das war zwar schon länger in der Planung, wurde nun allerdings aufgrund der Beschränkungen forciert.

Trotzdem haben bislang mehr als 90 Prozent der Aussteller zugesagt, auch weiterhin auf der Messe selbst präsent sein zu wollen, darunter die großen Turbinenhersteller und weitere Großaussteller. Neben dem üblichen 'Social Distancing' wird dabei auch die Ausstellungsfläche vergrößert, wie Messe-Chef Aufderheide erklärte. Zur Zeit stehe man in Kontakt mit anderen Veranstaltern, um sich über Möglichkeiten auszutauschen. Bis August soll das genaue Sicherheitskonzept stehen, es „wird an verschiedenen Dingen geplant, etwa der Frischluftzufuhr“ wie es hieß. Bis dahin müsse man sich noch in Geduld üben, was die Details angeht.

Klar ist, dass thematisch die Bekämpfung des Klimawandels eine große Rolle spielen wird, da ein Instrument zur Bekämpfung die Energiewende ist. Aber auch neue Themen wie die künftige Nutzung von Wasserstoff in Verbindung mit Windenergie sollen im Fokus stehen.

Auf die aktuelle Situation der europäischen Windbranche in Zeiten von Corona angesprochen, erklärte WindEurope-CEO Giles Dickson, dass Wartungs- und Servicearbeiten trotz des Virus fast unvermindert weiter durchgeführt werden, allerdings habe es in der Produktion teilweise Probleme mit Lieferketten und Logistik gegeben. Der europäische Verband geht daher davon aus, dass 2020 insgesamt 30 Prozent weniger Windkraftanlagen installiert werden als die ursprünglich angedachten 18 Gigawatt. „Wir erwarten nun einen Zuwachs von 12 Gigawatt und hoffen darauf, dass viele der verschobenen Projekte im nächsten Jahr realisiert werden können“, erklärte Dickson.

Ähnlich sieht die Situation auf dem internationalen Markt aus. Ben Backwell vom Global Wind Energy Council (GWEC) ging von 16 bis 20 Prozent weniger Installationen als den ursprünglichen 76 Gigawatt aus. „Dabei sollte 2020 eigentlich ein Rekordjahr für die Windindustrie werden“, bedauerte Backwell.

Nichtsdestotrotz – darin waren sich alle Teilnehmer einig – ist die Branche der Erneuerbaren insgesamt von der Pandemie kaum in Mitleidenschaft gezogen worden. „Deutschland hat in den vergangenen Monaten kontinuierlich einen Anteil von über 50 Prozent erneuerbaren Energien im Netz gehabt. Und es gab keine Probleme mit der Stromversorgung. Man sieht also, dass es funktioniert“, betonte Thorsten Herdan, der im Bundeswirtschaftsministerium für Energiepolitik zuständig ist. Im Anschluss warb er für das heute verabschiedete erneuerte Windenergie-auf-See-Gesetz, dass Deutschlands Offshore-Pläne für die Zukunft nach oben setzt.

Er erklärte gleichermaßen aber auch, wie es nun auf politischer Ebene weitergehen soll. In der Krise habe man zunächst an alle Geld ausgeschüttet, nun rücke der Wiederaufbau in den Fokus und mit ihm der Green Deal der Europäischen Union, an dem man festhalten wolle. Man wolle einen „grünen Wiederaufbau“ (= Green Recovery), bei dem vor allem Geld an zukunftsträchtige Branchen verteilt werde. Industrien wie die fossile Energiewirtschaft haben also schlechte Karten.

COVID-19 ist ein schwerer Schlag für die Binnenwirtschaft der EU. Vergangene Woche wurden im EU-Aufbauplan die Windenergie und andere erneuerbare Energiequellen ausdrücklich als Bestandteile des politischen Fundaments für den Aufbau genannt. Und die Windenergie wird liefern. Sie ist preisgünstig, zuverlässig und deckt bereits 15 Prozent des Stromverbrauchs in Europa. Die EU möchte das bis zum Jahr 2050 auf 50 Prozent steigern. Das bedeutet gigantische Investitionen. Es bedeutet, dass jetzt investiert werden muss. Das bringt Arbeitsplätze und das Wachstum, das wir jetzt brauchen. Die EU mobilisiert ihr gesamtes finanzielles Arsenal, um den grünen Wiederaufbau zu fördern – 1,85 Billionen Euro. Die WindEnergy Hamburg im Dezember wird zeigen, wie die Windenergie hier punkten kann,“ sagte Giles Dickson.

Die Arbeit auf See hat sich verändert durch Corona, sagt Markus Tacke von Siemens Gamesa (Bild: Pixabay)

Einblicke, wie ein Unternehmen der Branche konkret von der Pandemie betroffen war und ist, gab Markus Tacke, CEO beim Turbinenhersteller Siemens Gamesa. Zunächst habe man die Mitarbeiter, wo es machbar war, ins Homeoffice geschickt und in einer Task Force Ideen und Möglichkeiten entwickelt, wie man künftig arbeiten kann. Insgesamt habe das Unternehmen in der Warenlogistik überraschender Weise kaum Probleme zu vermelden, während es eher da kritisch wurde, wo Menschen direkt beteiligt waren. Zwar habe man auch in den Fabriken bislang keinen Ausfall gehabt, aber die Zusammenarbeit hat sich verändert. Als Beispiel nannte er die Besatzung der Offshore-Serviceschiffe, deren Arbeitszeit sich von zwei Wochen auf See auf vier bis sechs Wochen verlängert habe. Dazu kommen viele Tests und eine Quarantänezeit für die entsprechenden Mitarbeiter.

Tacke blickte aber auch nach vorn und betonte, dass er keine langfristigen Auswirkungen der Pandemie auf die Windindustrie sehe. Momentan habe man es mit kurzfristigen Problemen zu tun, die man jetzt angehen und lösen müsse. Probleme bereite eher die Politik – langfristige Genehmigungsrunden und wenig Akzeptanz für Windkraft nannte auch Dickson. Daran müsse weltweit gearbeitet werden, dann könne die Windbranche einen erheblichen Schritt zur Erholung und dem Wiederaufbau sowie der gleichzeitigen Dekarbonisierung der Welt beitragen. Daher wird natürlich auch die Sektorkopplung wieder einen wichtige Rolle auf der Messe spielen.

Die stark gebeutelte Windindustrie könnte also als einer der großen Gewinner aus dieser Krise hervorgehen. Zumindest aber hat sie gezeigt, dass eine Welt mit Erneuerbaren möglich ist.

Author:
Katrin Radtke
Email:
presse@windmesse.de
Keywords:
WindEnergy Hamburg, Messe, Veranstaltung, Corona, COVID-19, WindEurope, GWEC, BMWi, Siemens Gamesa, Panel, WIndindustrie, Branche, Klimawandel, Wasserstoff



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